Windkraft in der Nähe – verliert meine Immobilie jetzt an Wert?

Die Frage, wie und ob sich Windkraftanlagen überhaupt auf die Häuserpreise auswirken, ist nicht einfach zu beantworten. Denn auf die Preisentwicklung von Immobilien wirkt eine Vielzahl von Faktoren, die rein statistisch nicht isoliert voneinander betrachtet werden können.

 

Es gibt mittlerweile zahlreiche Untersuchungen, die zu dem Ergebnis kommen, dass von Windenergieanlagen kein Einfluss auf die Immobilienpreisentwicklung ausgeht. Kritiker der Windenergie beziehen sich meist auf eine einzige Studie, die einen messbaren Effekt der Nähe zu Windkraftanlagen auf die Preisentwicklung bei Immobilen ausgemacht haben will. Allerdings weist sie große statistische Mängel auf und lässt einen entscheidenden Punkt außen vor, nämlich die Tatsache, dass Windenergieanlangen oft in ländlichen Regionen entstehen, in denen die Preise im Vergleich zu Ballungszentren sowieso geringer sind. Noch zudem ist die Studie nicht unabhängig, weil sie Teil einer Kampagne der Lobbyorganisation „Neue soziale Marktwirtschaft“ gegen die Windenergie ist.

 

Die Entwicklung der Hauspreise hängt von vielen Faktoren ab, vorwiegend von Angebot und Nachfrage und vom demographischen Wandel. Am Immobilienmarkt greifen vielfältige Mechanismen ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. Noch dazu können regional gewonnene Erkenntnisse für eine bestimmte Region nicht ohne weiteres verallgemeinert oder auf andere Orte übertragen werden. Letztlich sind es immer ganz individuelle Kriterien, die beim Erwerb einer Immobilie eine Rolle spielen. Fakt ist: Die Bauleitplanung und weitere Rechtsvorschriften in Deutschland stellen sicher, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Windenergieanlagen ausgeschlossen sind.